Projekte: LAN-Dienste über Mobilfunknetze

Anpsrechpartner: Prof. Dr. Gerhard Partsch

Drahtgebundene lokale Rechnernetze (LANs) bieten eine Vielfalt von Diensten für Computer, dazu gehören Dateiübertragung und Fileservice, Electronic Mail, Drucker und zunehmend auch Kooperationsdienste, z.B. Videokonferenzen. Die drahtgebundene Struktur heutiger LANs gewährleistet zwar hohe Geschwindigkeiten für die Datenübertragung, impliziert aber auch eine starre Topologie: Mobile Computer (Notebooks) können die am LAN angebotenen Dienste nur wahrnehmen, wenn sie direkt am Kabel angeschlossen sind. Dies ist der Fall, obwohl gerade mobile Geräte häufiger auf ausgelagerte Ressourcen (Netzdienste) angewiesen sind als sogenannte Workstations. Aber auch stationäre Endgeräte können nicht immer an das LAN angeschlossen werden, weil die nötige Verkabelung (zum Beispiel in einer Fabrikhalle oder auf dem Werkplatz) nicht vorhanden ist. Oft ist dann eine LAN-Anbindung über Funk vorteilhaft.

Die Abteilung Verteilte Systeme der Universität Ulm hat in den vergangenen Jahren gezeigt, daß verbindungsorientierte Netze, wie zum Beispiel ISDN, gut geeignet sind, LAN-Dienste der unteren und mittleren Geschwindigkeitsklasse zu erbringen. Es liegt also nahe, diese Technologie auch auf digitalen Funknetzen (wie zum Beispiel DECT) zu implementieren. Diese Netze sind ursprünglich für den Telefonverkehr ausgelegt und bieten deshalb ebenso wie ISDN einen relativ hohen Gesamtdurchsatz (Aggregate Throughput), der typischerweise starr in Einzelkanäle mit garantierter, aber beschränkter Bandbreite (z.B. 32 kbit/s) eingeteilt ist.

Im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen der Universität Ulm und der Siemens AG werden wir die softwaretechnischen Voraussetzungen für die Erbringung von LAN-Diensten über Mobilfunksysteme, insbesondere DECT, in zwei Stufen schaffen:

Im ersten Schritt wird die DECT-gestützte Anbindung einzelner Endgeräte an ein drahtgebundenes LAN über Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisiert.

1. LAN-Emulation (Point-to-Point)
1. LAN-Emulation (Point-to-Point)

Der zweite Schritt sieht die Verwirklichung eines mehrpunktbasierenden DectLANs vor.

2. LAN-Integration (Multipoint)
2. LAN-Integration (Multipoint)

Projektstatus:

LAN-Emulation (Point-to-Point) ist realisiert!

Kooperationspartner

Universität Ulm
Fakultät für Informatik
Institut für Verteilte Systeme
Prof. Dr. Peter Schulthess